Von einer, die gerne Mountainbikerin wäre

Über furchterregende Wurzelstufen hüpfen, über lockeren Schotter einfach dahingleiten und steile Geländeabfahrten entspannt hinunterpreschen – hach, ich könnte es so gerne und weiß doch, dass ich es nie können werde. Ich habe mich bereits durch den Oman gekämpft, versuche regelmäßig mein Glück in den Alpen, aber ich weiß genau: Egal, wie gut meine Radbeherrschung jemals sein wird, den Angsthasen werde ich nie aus mir heraus bekommen. Aber ich versuche es – schließlich gibt es seit gestern Abend einen Grund mehr, das zu versuchen, denn ich habe mich zur Zillertal Bike Challenge angemeldet.

Einladung zur Zillertal Bike Challenge

Vor einiger Zeit flatterte eine Einladung zur Zillertal Bike Challenge in mein Postfach. Ein dreitägiges Mountainbike-Etappenrennen, hm, hm, nun ja. Eigentlich so gar nicht meine Baustelle. Aber das Zillertal ist schon echt schön, wie ich von einem früheren Rennrad-Urlaub weiß. Und von Rosenheim ist das schöne Fleckchen gar nicht so weit weg. So ein Ausflug mit dem Mountainbike – warum nicht?

Drei Strecken gibt es bei der Challenge zur Auswahl, die beiden kürzeren sogar mit Bergbahnunterstützung. Zudem ist das Rennen nicht zu Ende, wenn man eine Etappe nicht im Zeitlimit schafft, sondern man darf am nächsten Tag wieder antreten. Das hört sich doch nach einem guten Plan an für eine, die gerne Mountainbikerin wäre, jedoch Respekt vor der Fahrtechnik und nicht übertrieben viele Saisonkilometer gesammelt hat.

Misslungene Generalprobe – das kann nur gut werden!

Um herauszufinden, welche Strecke ich im Moment in Angriff nehmen kann, unternahm ich am Wochenende eine Testtour – die mich gründlich ernüchterte. Das mit diesem Mountainbiken ist halt doch nicht ohne und mit dem Kilometerfressen auf dem Rennrad nicht zu vergleichen. Während es in der Ebene passabel dahinrollte, zogen mir die Höhenmeter der Chiemgauer Alpen schnell die Kraft aus den Wadln. Kommen dann in der Abfahrt noch Wurzeltrails und vom Dauerregen aufgeweichtes Erdreich dazu, gewürzt mit einem steil abfallenden Abhang auf einer Seite des Trails, dann wird das Ganze für mich nicht nur zur körperlichen, sondern hauptsächlich zur psychischen Belastung. So war mein Elendszustand nach den 60 Kilometern mit 1200 Höhenmetern ein deutlicher Wink mit dem ganzen Zaun, für welche Runde ich mich entscheiden soll.

 


Nach dieser Tour stand also fest: Ich nehme am 1. Juli im Zillertal die kürzeste der Runden in Angriff und werde versuchen, mich selbst zur „Lady of the Mountain“ zu küren. Mit 115 Kilometern und 3.500 Höhenmetern in drei Tagen ist das, so hoffe ich, ein machbares Unterfangen. Und ich habe hoffentlich genügend Zeit und Kraft, viele tolle Eindrücke aufzusaugen, ein paar schöne Fotos zu machen und Euch danach einen pathos-geschwängerten Bericht zu liefern. Ich freu mich aufs Zillertal!

 


 

Habt Ihr Tipps für einen Mountainbike-Noob wie mich? Wart Ihr schon einmal bei der Zillertal Bike Challenge und könnt mir berichten und den ein oder anderen Hinweis geben? Ich freue mich auf Eure Kommentare! 🙂

Carolyn Ott-Friesl

Seit fast 20 Jahren auf dem Rennrad unterwegs - nicht viel, nicht schnell, aber mit Leidenschaft. Seit 2014 Bloggerin auf Ciclista.net
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