Was zu lesen, was zu sehen, was zu hören? Hier gibtâs jeden Montag eine Linksammlung zum Thema Radsport.
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1. Degenkolb: „Sauberer Sport ist eine Illusion“ (velonews.competitor.com, englisch)
Marcel Kittel, Tony Martin und John Degenkolb setzen sich offensiv fĂŒr einen sauberen Sport ein. Degenkolb denkt trotzdem: Ein absolut sauberer Sport ist eine Illusion – im Radsport und in anderen Sportarten.
Degenkolbs Eindruck tĂ€uscht nicht. Das zeigt, dass einer, dessen Name noch aus frĂŒheren Dopingzeiten bekannt ist, in Spanien wieder auf der BildflĂ€che auftaucht: Manolo Saiz, einer der Beteiligten der OperaciĂłn Puerto, wird wieder ein U23- und ein Amateurteam leiten.
Noch ein Bekannter aus alten Zeiten möchte seinen Ruf bitte nicht in den Dreck gezogen sehen: Hein Verbruggen will die UCI verklagen. Der Anfang des Jahres publizierte CIRC-Report sei «unverschĂ€mt voreingenommen, irrefĂŒhrend und hĂ€ufig falsch».
Wie man dopt und davon kommt, hat Craig Fry von der Victoria University Melbourne aufgeschrieben, empirisch erklĂ€rt anhand frĂŒherer DopingfĂ€lle. Spoiler: Lance Armstrong macht Einiges richtig.
2. Einmal quer durch die USA (zeit.de)
4.800 Kilometer und 51.000 Höhenmeter, in neun Tagen durch die USA, ĂŒber die Rocky Mountains und durch die WĂŒste. Das ist das legendĂ€re Race Across America – RAAM. Gerhard Gulewicz verrĂ€t im Interview, wie viel er trainiert und welche Taktik er beim RAAM fĂ€hrt. Leider ist er bereits aus dem Rennen, das Anfang der Woche startete, ausgeschieden aufgrund eines Motorradunfalls. Auch der Favorit Christoph Strasser musste die Segel streichen. Vom österreichischen Trio ist nur noch Severin Zotter ĂŒbrig. Hier kann man live mitverfolgen, wie es im Rennen steht (hier fĂŒr MobilgerĂ€te).
3. Held seiner Generation (tour-magazin.de)
Tim Farin versucht, sich der Legende anzunÀhern: Eddy Merckx, der Kannibale, der in dieser Woche seinen 70. Geburtstag feierte.
4. Aaron Gwins Materialprobleme (youtube.com)
Aaron Gwin ist Downhiller und hat irgendwie nicht so viel GlĂŒck mit seinem Material. Das hĂ€lt ihn aber nicht davon ab, Rennen zu gewinnen. So gewann er trotz Kettenriss gleich zu Beginn das Rennen in Leogang. Im letzten Jahr entwickelte sein Hinterreifen ein recht eindrucksvolles Eigenleben – das Rennen fuhr er trotzdem zu Ende.
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Und Eure Links der Woche?
Carolyn Ott-Friesl
Seit fast 20 Jahren auf dem Rennrad unterwegs - nicht viel, nicht schnell, aber mit Leidenschaft. Seit 2014 Bloggerin auf Ciclista.net
Mehr ĂŒber mich...
Meine AusrĂŒstung:
Helm* - Brille* - Bluetooth-Kopfhörer* - Radsportbekleidung* - Radsportcomputer*
5 Gedanken zu “Die Velo-Links am Montag (28)”
Moin
Einen Tipp hĂ€tte ich auch: „King of the mountain“
„As a boy growing up, Samuel Mugisha dreamed of being a part of the Rwandan national cycling team, Team Rwanda, as he believed it would be a way to help make money for his family. What he discovered was something else entirely. In a country trying to get over the trauma of a genocide, Team Rwanda represents a lot more than sport.“
http://blog.gilly.ws/2015/06/17/kurzdou-king-of-the-mountain
Vielen Dank ĂŒbrigens an dieser Stelle Mal fĂŒr die regelmĂ€Ăigen Linktipps. Wirklich prima, dass es solche Radblogs gibt. Man muss schon echt bemme sein, wenn man das nicht gut findet ;). Weiter so, Caro!
zu den themen hier – das ist ne wöchentliche presseschau. hm, okay. kann man machen, ich les da nix neues raus, im grunde immer der kram der eh durch die medien wabert. und zu mehr als 50% auch noch jedes jahr das gleiche. das langweilt gehörig.
ich versteh caro voll und ganz, ihre berufliche passion aufs hobby auszuweiten und das blog auch aus mehr grĂŒnden als nur der radaffinitĂ€t zu schreiben. das is dann nur logisch sich da in der blogosphĂ€re hochzuarbeiten, mit allen mitteln die das medium so bietet.
was mich anficht, und dagegn richtete sich meine kritik an „den radbloggern“, das jeder kilometer zur medialen hochstilisierung aufgeblĂ€ht wird und vermarktet werden muss. das leute die mal drei, vier monate im sommer aufm rad sitzen eine welle schieben als wĂ€ren sie die obertreter schlechthin. sich extremster wortschöpfungen (epic ist ja leider immer noch nicht bei allen als schimpfwort angekommen) bedienen. das verhĂ€ltnis zwischen selbstdarstellung und leistung kommt mir da leider doch zu oft in die kategorie „kekswichsen“. das ist fĂŒr mich im ĂŒbertragenen sinne der mediale sonntagsradler mit wohlstandsplauze aufm 5000âŹ-carbonbomber.
zu den themen hier in dieser woche. da presseschau, kann ich schlecht fehlenden eigenen content bedauern. RAAM – gĂ€hn, die sportliche seite ist doch nun wirklich recht ausgeleiert dargestellt in etlichen medien. warum als nur widerkĂ€uen statt was eigenes ausgraben? die schattenseiten, wie viele unfĂ€lle gabs in dem rennen schon? warum, usw.? oder schau halt mal aufs TransAm, da finden sich zig ansatzpunkte zu wirklich interessanten profilen der teilnehmer, vom studenten bis zum opa – alles 100%ige amateure (und sei es nur um etwas originĂ€reres zu machen), die divide hĂ€tte sich auch angeboten, gerade mit nem eleganten brĂŒckenschlag zum eigen 24h-vorhaben. zu eddy – herrjeh, auf lance hakt ihr doch auch all im gleichen takt rum (was ja auch not tut) – aber warum bekommt keiner das maul auf (abgesehen von ein paar wenigen französischen und belgischen printmedien) mal die schattenseiten seiner qatar-beziehung zu beleuchten. die fifa anprangen is schick, 14jahre hof-ober-bespasser bei den scheichs in sachen radsport ist auf einmal politisch korrekt? bitte, sonst ist das hier irgendwann alles so glatt und steril wie ne ausgabe der TOUR.
kurz – mir fehlt einfach zu wenig eigene note, profil, schĂ€rfe, graben unter der oberflĂ€che. bei den selbst geschaffenen texten lese ich durchaus mit, das macht durchaus neugierig. auch wenn ich manchmal das gefĂŒhl habe das geschrieben werden muss um des schreibens willen und dann die qualitĂ€t, die originalitĂ€t wieder zu leiden anfĂ€ngt.
So, wo fĂ€ngt man da an? Erstmal Danke fĂŒr die MĂŒhe, Deine Position so ausfĂŒhrlich darzulegen!
Ich weiĂ, dass die Velo-Links um Einiges besser sein könnten. Ich versuche ja schon auch, Themen vollumfĂ€nglich zu beleuchten oder auch Themen auszugraben, die noch nicht ĂŒberall waren. Allerdings fehlt mir da einfach die Zeit, um mich ewig in Literatur zu vergraben und jedes einzelne Thema zu durchsteigen. Deswegen finde ich es auch schwierig, UCI-Machenschaften zu kommentieren oder Ă€hnlich komplizierte Sachverhalte (Schuld/Unschuld bei Doping…) mit einem flotten Spruch abzuhandeln. Deswegen sind es nun mal oft die Dinge, die „gerade durch die Medien wabern“. Allerdings mache ich das alles eigentlich gar nicht so sehr fĂŒrs „Publikum“, sondern vielmehr fĂŒr mich (unvorstellbar, was?). Einerseits, damit ich schlicht und einfach dran bleibe, indem ich mich regelmĂ€Ăig hinsetze. Andererseits, damit ich einen gewissen Anreiz habe, selbst up to date zu sein. Wenn das andere auch ok finden oder hin und wieder mal einen schönen Linktipp finden, ist das super. Wer es ungut findet, weil er selber schon so top informiert ist, muss es halt nicht anklicken. Aber viel mehr Zeit reinstecken geht leider gerade nicht. Wenn Du tolle Links hast, die du erwĂ€hnenswert findest, schieb rĂŒber! Ich bin fĂŒr Hinweise durchaus dankbar.
Dass die QualitĂ€t der eigenen BeitrĂ€ge schwankt – nun ja – auch hier: Das ist eine Zeitsache. Ich wĂŒrde gerne jede Woche zwei super Reportagen raushauen, aber das klappt eben nicht ganz. Ich mache das, weil es mir SpaĂ macht und weil ich hier tun kann, was ich möchte – auch wenn es von der QualitĂ€t mal nicht ganz ausgereift ist. Und auch hier wieder: wenn sich Leute finden, die das mögen – spitze! Wenn nicht, dann halt nicht. Ich werde mich nicht verbiegen oder mir den SpaĂ nehmen lassen, weil jemandem die OriginalitĂ€t fehlt. Und dass ich meine BeitrĂ€ge promote… nunja, wenn ich nicht wollte, dass sie jemand liest, könnte ich das alles gleich in mein Tagebuch schreiben.
Dass ich meine Trainingskilometer aufblase, das sehe ich aber eigentlich nicht. Ich sage ganz ehrlich, dass ich ein ganz kleines Licht bin, was UmfĂ€nge, Geschwindigkeit oder sonstiges angeht. Mein viel zu gutes Material habe ich aufgrund einer glĂŒcklichen FĂŒgung, ansonsten wĂŒrde ich immer noch auf meinem gebrauchten Alu-Renner durch die Lande fahren. Aber ich finde es schön, z. B. mal schöne Fotos von einer Tour zu posten. Und auch hier gilt wieder: Wem das gefĂ€llt, der darf hinschauen. Wem es nicht gefĂ€llt, der muss halt woanders hinschauen.
Ich hoff jedenfalls, Du wirst hier trotzdem hin und wieder ein bisschen unterhalten. Und nochmal: Gute Besserung! đ
eigentlich sollte diese antwort hier unter deiner antwort landen, aber da fehlt der „antworten“-button. kleine richtigstellung – das mit den aufgeblasenen kilometern bezieht sich hier nicht auf dich. das liest man bei deinen posts auch deutlich raus, du haust da nicht auf die kacke. der kritikpunkt (wie einige weitere von mir angerissene) gehen sehr viel eindeutiger in andere richtungen. das sollte nicht falsch bei dir ankommen. letztlich wollte ich jonas‘ kommentar antworten und bin dann doch nochmal durch den allgemeinen kram gewandert.
anyhow, respekt fĂŒr dein hobby. ich wĂŒrd mich da weniger dem schreiben verpflichtet fĂŒhlen als dem rausfahren. denn das finde ich immer schade, besonders wenn man das dann auch rausliest. in meinem feedreader sind einige blogs die vielleicht zwei oder drei posts im jahr raushauen – und ich freue mich da jedesmal wie’n bekloppter weil dann da echt was gesagt wird.