Ich habe Muskelkater – nein, nicht von Sport, sondern von 8 Stunden Hallenhopping gestern auf der Sportmesse ISPO MĂŒnchen! So viele Hallen zum Bersten voll mit Sportartikeln – das gibt es noch bis Mittwoch (8.2.2017) auf dem MĂŒnchner MessegelĂ€nde fĂŒr Fachbesucher und Medienvertreter zu sehen. Ganze 2700 Aussteller prĂ€sentieren sich dort – und ich hatte nur einen Tag Zeit! Da braucht es einen ISPO-Plan. Zumindest einen groben Ablauf hatte ich mir vorher ausgedacht, damit ich möglichst wenig verpasse. Und das funktionierte auch ganz gut, sogar ein paar prominente Athleten kreuzten meinen Weg. Mehr dazu weiter unten.
Mein „GlĂŒck“: die ISPO ist im Gegensatz zur Eurobike keine reine Radsportmesse, sondern von Winter- bis Wassersport ist alles dabei. So wird die Auswahl der zu besuchenden MessestĂ€nde schon ziemlich eingegrenzt. DarĂŒber hinaus hangelte ich mich ein bisschen am angebotenen Programm entlang. Den Vormittag hatte ich dafĂŒr reserviert, interessante StĂ€nde zu besuchen. Am frĂŒhen Nachmittag gab’s eine Blogger Conference von Freestak mit einer interessanten Panel-Diskussion zum Umgang von Bloggern mit Marken mit Sarah vom Tough Girl Podcast, Charley von Digital Steak und Jack von Meraki. SchlieĂlich schloss ich mich der ISPO Experts4Women Tour an, bei der Hersteller besucht wurden, die sich Sportartikel speziell fĂŒr die BedĂŒrfnisse von Frauen ausgedacht haben. Hier gab es bei Salomon, Patagonia, Skechers und Völkl spannende Einblicke. Das war zwar nicht wirklich radsportspezifisch, aber man merkt: Die Branche bewegt sich, macht sich Gedanken ĂŒber die BedĂŒrfnisse von Frauen und löst sich vom „MĂ€nnersachen, nur halt in pink und klein“-Gedanken.
Los geht’s: im Schweinsgalopp ĂŒber die ISPO 2017!

ZunĂ€chst ab zu den bekannteren Herstellern: Garmin hatte mir in Sachen Radsport wenig Neues zu berichten. Hier ist der Garmin Edge 820, der bereits im letzten Herbst vorgestellt worden war, die frischeste Neuheit. Der hat auĂer des Micro-SD-Kartenslots nahezu dieselben Funktionen wie der Edge 1000, ist dafĂŒr aber kleiner und leichter. (Einen Testbericht zum Edge 820 gibt es beispielsweise bei Coffee&Chainrings.)

Sigma bleibt sich treu – hier fand ich auch auf der ISPO keine Fahrradcomputer mit Farbdisplay, wie sie andere Hersteller bereits standardmĂ€Ăig im Programm haben. Angeblich soll sich das aber bald Ă€ndern…
Was es allerdings beim Sigma Rox 11.0 gibt, der seit Oktober erhĂ€ltlich ist, sind Strava Live-Segmente. Damit dĂŒrfte der Rox mit einem UVP von 184,95 Euro der gĂŒnstigste Strava-fĂ€hige Radcomputer sein.
Virtuelles Training wird immer weniger virtuell. Mit dem „Fahrrad-Laufband“ Magnum von Tacx kann man seine Lieblingsstrecke auf einem Bildschirm betrachten und das Band hebt sich, sobald es auf dem Bildschirm bergauf geht. Da wird also nicht nur der Widerstand erhöht, sondern man fĂ€hrt so tatsĂ€chlich bergauf. Sieht auf jeden Fall spannend aus. Mehr dazu bei Cycling Claude, der schon auf der Eurobike davon begeistert war.


Besonders gespannt war ich auf die Damen von Texlock. Deren innovatives Textil-Fahrradschloss wird erst seit wenigen Tagen auf Kickstarter gecrowdfundet und hat bereits jetzt das Finanzierungsziel von 50.000 Euro locker ĂŒbertroffen. Coole Sache!
Das Schloss selbst sieht recht harmlos aus, soll aber von Feuer bis hin zu Schneidewerkzeug richtig viel wegstecken und auch bei hoher Diebstahlgefahr viel Schutz bieten. Das Gewicht ist dank des Textilgewebes bei weniger als einem Kilo, es ist also genauso leicht, wie es aussieht!
Na, was fĂ€llt an diesem Fully auf? Richtig, der DĂ€mpfer ist bei BOLD Bikes aus der Schweiz innen im Carbonrahmen verbaut. Sieht auf jeden Fall sehr schick aus und ob es sich auch schick fĂ€hrt, wĂŒrde ich sehr gerne mal ausprobieren.
Problematisch ist ja fĂŒr uns Radfahrer immer wieder, dass das Rad zu wertvoll ist, um es im schlecht gesicherten Fahrradkeller zu lassen. Gleichzeitig ist es aber manchmal zu dreckig um es in die Wohnung oder in’s Hotelzimmer stellen zu dĂŒrfen. Eine Lösung dafĂŒr bietet Velosock aus Lettland. Die streifen einfach ein groĂes „Kondom“ um die LaufrĂ€der und zack, schon ist das Rad im wahrsten Sinne des Wortes salonfĂ€hig.

Wer mir auf der ISPO begegnete…
Auf der ISPO sind natĂŒrlich bei so viel sportlicher Expertise auch einige Nasen unterwegs, die man als sportinteressierter Mensch doch kennen könnte. Ich hörte, SkirennlĂ€ufer Bode Miller und Biathlet Martin Fourcade waren da. Wer mich aber natĂŒrlich noch mehr interessierte, waren zwei der erfolgreichsten deutschen Triathleten, die angekĂŒndigt waren.
Mein Highlight war hier auf jeden Fall Ironwoman Anja Beranek am Skechers-Stand, die mich mit ihrer herzlichen Art sehr begeistert hat und mich mal so nebenbei in Staunen versetzte. Wenn man Laufschuhe nach ca. 500-600 Kilometern wechseln sollte und das bei Anja schon nach fĂŒnf Wochen der Fall ist, dann guck‘ ich als leidenschaftliche NichtlĂ€uferin erstmal dumm aus der WĂ€sche. An dieser Stelle noch einmal viel Erfolg fĂŒr die Saison, möge die Vorbereitung weiterhin so gut verlaufen. đ
Eher von weitem „bewunderte“ ich den Triathleten Michael Raelert, der zusammen mit ErnĂ€hrungsexpertin Corinne MĂ€der-Reinhardt ĂŒber die Rolle von Protein im Sport diskutierte. Nicht ganz mein Thema und meines Erachtens nach eher oberflĂ€chlich gehalten, aber dennoch mal ganz spannend zu sehen, welchen groĂen Stellenwert ErnĂ€hrung bei einem Profisportler einnimmt.
Dann war da noch einer, der erst mal nix mit Radsport zu tun hat, aber dennoch irgendwie ziemlich oft in meinen Social Media Feeds auftaucht. Der LÀufer Florian Neuschwander, der alle damit begeistert, sich nicht wie ein LÀufer zu verhalten, war zum Meet and Greet bei einem seiner Sponsoren am Stand. Er war immer im GesprÀch, wenn ich mal vorbeigekommen bin, und ich platz da ja immer recht ungern rein. Deshalb hier auch nur ein Foto von weitem.
Weitere Impressionen von der ISPO MĂŒnchen 2017…






Ein Gedanke zu “(Radsport-)Rundgang ĂŒber die ISPO MĂŒnchen 2017”