Ich hatte ja schon viel gehört von der Krokusblüte am Heuberg. Wunderschön soll sie sein, wie ein Teppich sollen sich die lila und weißen Blüten über die Wiesen an den Daffnerwaldalmen ausbreiten. An den Frühlingswochenenden soll der Heuberg deswegen regelrecht überlaufen sein. Blumen sind ja eigentlich nicht so mein Ding und bisher hab ich die Aufregung immer nur am Rande mitbekommen, irgendwie kam doch immer was dazwischen die letzten Jahre. Aber da ohnehin noch einige Überstunden verbraten sein wollen und das Wetter dazu noch unverschämt gut ist, machen wir uns auf zum Heuberg.
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Der Heuberg, unser Rosenheimer Hausberg
Als Rosenheimer hat man ohnehin ein unglaubliches Glück, was die Landschaft rundherum angeht. Ich staune immer wieder, wie viele tolle Orte, Ausblicke und Wege es hier in der Nähe gibt, vom Chiemsee über das Inntal bis zu den Bergen im Süden. Ich weiß auch schon gar nicht mehr, wie ich das früher so gemacht habe, ganz ohne Berge. Ernsthaft, ich hab‘ in berglosen Gebieten inzwischen Entzugserscheinungen – diese Region macht komische Sachen mit mir.
Unser „Hausberg“ ist der Heuberg, insgesamt 1338m hoch. Auf den kann man rennradeln, biken, wandern und essen kann man oben auch noch gut. Dieses Schweizer Taschenmesser unter den Bergen ist gerade einmal Luftlinie 15 Kilometer von uns entfernt, so eignet sich der Heuberg perfekt für Nachmittags- oder sogar Feierabendtouren. Mit dem Mountainbike führt der Weg von Rosenheim aus ganz entspannt ein Stündchen den Inndamm entlang Richtung Süden. Danach wird es knackig, sobald man Nussdorf am Inn passiert hat.
Mit bis zu 20% bergan
Hier geht sie nämlich los, die berüchtigte Forststraße hinauf zu den Daffnerwaldalmen. 3,7 Kilometer geht es mit durchschnittlich 14% Steigung bergan. Selbst im kleinsten Mountainbike-Gang geht das ganz schön in die Wadl! Dafür ist der Weg selbst ein Träumchen, schön schattig zwischen den Bäumen entlang. Die steilsten Abschnitte von bis zu 20% sind geteert, die – äh – „flacheren“ Stücke sind gut zu fahrender Waldweg. Etwa auf halbem Weg gibt’s auch noch was zu gucken, denn da taucht die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung mitten im Wald auf. Wenn man es dann geschafft hat nach oben, erwarten einen die beiden Almen und ein grandioser Ausblick bis zum Kaisergebirge.
Als ich so die letzten Meter hinaufschnaufe, betrachte ich schon einmal den sichtbaren Teil der Almwiese – und sehe erst einmal nichts. Ein bisschen Enttäuschung macht sich breit. Mir wurde ein Blumenteppich versprochen und ich sehe hier nur grün! Aber halt – da hinten liegen lauter Menschen auf dem Boden. Sind die müde?
Lauter müde Menschen? Nein, Krokusjäger!
Nein! Alle liegen sie da, die Kamera im Anschlag und versuchen, das schönste Krokusfoto von allen zu machen. Denn ein paar Schritte über die Kuppe und schon zeigt sich, was den Heuberg zum Frühlingshotspot macht. Blümchen überall! Ich lege mich gleich zu den anderen – natürlich ganz vorsichtig, um kein Pflänzchen zu zerdrücken – und mache die schönsten Krokusfotos von allen, bis die Sonne hinter dem Heuberggipfel verschwindet. Blumen sind vielleicht doch ganz cool. 🙂
Carolyn Ott-Friesl
Seit fast 20 Jahren auf dem Rennrad unterwegs - nicht viel, nicht schnell, aber mit Leidenschaft. Seit 2014 Bloggerin auf Ciclista.net
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Meine Ausrüstung:
Helm* - Brille* - Bluetooth-Kopfhörer* - Radsportbekleidung* - Radsportcomputer*
Ein Gedanke zu “Blümchen überall! Mountainbiketour zur Krokusblüte auf dem Heuberg”