Mit dem Rennradfahren anfangen: 10 Tipps zum Durchstarten!

Wer gerade mit dem Rennradfahren angefangen hat, trifft ĂŒberall auf gute RatschlĂ€ge und Tipps, wie man es besser machen könnte. Da bekommt man zu hören, welches Rad man fahren, wie viele Stunden man mindestens im Sattel sitzen soll oder mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit man gefĂ€lligst zu fahren hat, ohne sich lĂ€cherlich zu machen. Da sag‘ noch einer, Radfahren wĂ€re einfach 😉 Dabei ist das alles gar nicht so wichtig. Gerade am Anfang kommt es darauf an, dass Du einfach Spaß hast!

Rennradfahren anfangen

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Bei mir fing es damals mit einem viel zu großen, geschenkten Herrenrennrad an, bei dem ich kaum an die Riemenpedale heranreichte. Das hielt mich nicht davon ab, eine riesige Begeisterung und Ehrgeiz zu entwickeln und so gewann ich sogar mein erstes Mini-Rennen auf dem RennradungetĂŒm.

Falls Du gerade dabei bist, Deine Rennradkarriere zu starten, hoffe ich sehr, dass Dein Fahrrad besser zu Dir passt. Denn dann ist die Sache eigentlich ganz einfach: Du brauchst ein (passendes) Rad, etwas Motivation und eine Straße – schon kannst Du loslegen. Und glaub mir: Es lohnt sich! Rennradfahren ist ein toller Sport, egal, welche Ziele Du damit verfolgst, ob Du Genussradfahrer/in, Langstreckenspezialist/in oder erfolgreiche/r Rennfahrer/in werden möchtest. Egal, ob Du weiblich, mĂ€nnlich, jung, alt, groß, klein, dick oder dĂŒnn bist. (Lass Dir da bloß nichts einreden!)

Damit Du einen guten Start in Deine Rennradkarriere hinlegst, habe ich ein paar Tipps aufgeschrieben und weitere Informationen verlinkt, die Dir am Anfang behilflich sein können. Das hier soll Dein Startpunkt sein, an dem Du immer wieder reinschauen kannst fĂŒr Tipps, Anregungen und Ermutigung rund um Training, Material und wie man ĂŒberhaupt loslegen kann. Los gehts!


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1. Finde einen guten (!) RadhÀndler!

Der Spaß am Rennradfahren steht und fĂ€llt mit dem passenden Rad. Geh‘ zu einem guten Radladen, wo man Dich kompetent berĂ€t und sich Zeit fĂŒr Deine Fragen nimmt. Wie man das erkennt? Ich denke, das BauchgefĂŒhl ist ein sehr guter erster Indikator: fĂŒhlst Du Dich ernst genommen? Achte darauf, wie der HĂ€ndler ein Rad fĂŒr Dich auswĂ€hlt: Sollst Du unbedingt das Rad nehmen, dass sowieso seit Monaten im Lager verstaubt?

Oder nimmt man sich die Zeit, Dich ordentlich zu vermessen, Deine Ziele und Dein Budget abzufragen und auf dieser Grundlage ein passendes Rad fĂŒr Dich zu finden? Außerdem gibt es ja inzwischen auch oftmals Onlinebewertungen, mit denen Du Dir einige Erfahrungen zu HĂ€ndlern vorab durchlesen kannst. Einen Guide zum Rennradkauf habe ich hier schon einmal zusammengestellt.


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2. Fahr einfach mal los!

Es geht vor allem am Anfang ĂŒberhaupt nicht darum, ob Du eine adĂ€quate Durchschnittsgeschwindigkeit schaffst, wie viele Kilometer Du abreißen kannst oder Du den Hausberg mit oder ohne Absteigen hinbekommst. Fahr‘ einfach so, wie es Dir Spaß macht. Hauptsache, Du fĂ€hrst. Der Rest kommt dann frĂŒh genug. Wenn Du schon einen Schritt weiter bist, dann habe ich hier mal ein paar grundlegende Tipps zum Rennradtraining aufgeschrieben.

3. Pass auf Dich auf!

Ist Rennradfahren gefĂ€hrlich? Ich wĂŒrde sagen, nicht gefĂ€hrlicher als andere Sportarten. (Ich meine, wie oft sind Fußballer bitte verletzt??) Radsport ist ein ganz wunderbarer Sport, aber Du solltest trotzdem immer risikobewusst fahren. Schließlich bewegen wir uns im Straßenverkehr und da haben wir es nicht immer selbst in der Hand, ob es gefĂ€hrlich wird oder nicht. Fahre defensiv, denke fĂŒr andere Verkehrsteilnehmer mit, pass‘ auf bei Kreuzungen und sei‘ auf Abbieger gefasst, die Dich „ĂŒbersehen“ (wollen). Gerade als Rennradfahrer kommt man vielleicht schneller daher, als andere denken. Deswegen rechne mit allem, sei selbstbewusst, informiere Dich, was Radfahrer alles dĂŒrfen. Und hab‘ Spaß dabei!

4. Feile an Deiner Fahrtechnik!

Bevor Du auf große Tour gehst, teste Dein Fahrkönnen auf dem Rennrad mal ein bisschen aus. Bremsen, schalten, enge Kurven fahren und ganz wichtig: Einklicken und Ausklicken – ĂŒbe das ein paar Mal auf einem leeren Parkplatz, dann bist Du gerĂŒstet fĂŒr Deine Abenteuer! FĂŒr (fast) alle Fragen rund um Klickpedale am Rennrad findest Du hier eine Antwort.

Rennradfahren einklicken
Einklicken und los!

5. Erkunde Dein Radlrevier!

Fahr einfach mal hinein in die kleinen Straßen, die vielleicht ins Nirgendwo fĂŒhren – vielleicht aber auch nicht. Vielleicht entdeckst Du eine tolle Alternative zu den Hauptrouten, wenn Du einfach mal in eine unbekannte Richtung fĂ€hrst. Du wirst Dich wundern, wie viele Wege Du als Autofahrer/in noch niemals registriert hast.

Deine Landkarte im Kopf wird so immer weniger dunkle Flecken haben. Um neue Wege zu entdecken, kannst Du auch einmal die App Komoot ausprobieren. Da gibt es RoutenvorschlĂ€ge nach Deinen Vorgaben, vielleicht findest Du dort Deine neue Hausrunde. 🙂 Und folge anderen Radfahrer/innen aus Deiner Region auf Strava.

Hier habe ich mal aufgeschrieben, wie ich mit dem Wahoo Bolt und mit Komoot auf dem Rennrad navigiere und Touren plane.

6. Lern‘ Dein Rennrad kennen und sei‘ selbststĂ€ndig!

Mit Kennenlernen meine ich nicht, dass Du Deinem Rennrad unbedingt einen Namen geben musst. Das kannst Du natĂŒrlich trotzdem tun, aber viel wichtiger ist es, zu wissen, wie Du Dir unterwegs selbst helfen kannst. Lass Dir zeigen, wie man einen Schlauch wechselt und wie man eine abgesprungene Kette wieder aufs Kettenblatt bekommt. Sieh‘ Dir an, wie Dein Sattel zu verstellen ist und lerne, wie Du Dein Rennrad richtig pflegst. So bist Du immer gerĂŒstet fĂŒr den Fall der FĂ€lle und Du musst nicht immer jemanden zum Abholen auf Rufbereitschaft halten nur wegen eines Lochs im Schlauch. Hier habe ich mal eine Anleitung zum Reifen- und Schlauchwechsel beim Rennrad aufgeschrieben.

7. Keine Angst vor Radbekleidung!

Dir graut es davor, in enger Sportkleidung durch die Gegend zu fahren? Und diese „Windel“ in der Radhose ist doch auch voll peinlich? Glaub‘ mir: ist alles gar nicht so dramatisch. Ich bin sicher auch kein Model, aber wer sagt, dass nur Models die FunktionalitĂ€t von passender Radbekleidung genießen dĂŒrfen?

Ich liebe schöne Trikots, wĂŒrde nie wieder lange Radstrecken ohne das passende Polster zurĂŒcklegen und mir ist es ziemlich egal, ob andere das gut finden oder nicht. Schließlich ist es mein Körper, mein Sport und mein Spaß – und wem das nicht gefĂ€llt, der muss nicht hinsehen. Haters gonna hate, also mach‘ Dein Ding und probier‘ es einfach aus! Und wenns passt: Spitze! Wenn nicht, dann mach‘ es einfach so, dass Du Dich wohlfĂŒhlst. Hauptsache, Du fĂ€hrst und lĂ€sst Dir von solchen NebensĂ€chlichkeiten nicht den Spaß am Radfahren verderben. Hier habe ich mal aufgeschrieben, welche Erstausstattung am Anfang beim Rennradfahren sinnvoll ist.

8. Such‘ Dir eine Rennradgruppe und lerne!

Mach‘ bei lokalen Gruppenausfahrten mit, bei denen die Leute wissen, was sie tun. Lass‘ Dir die Zeichen zeigen, die Du in der Gruppe kennen solltest (oder schau sie Dir hier schon einmal an: Handzeichen und Regeln fĂŒr’s Rennradfahren in der Gruppe). Geh‘ vielleicht sogar in einen Verein, wenn es Dir da gefĂ€llt. Finde heraus, ob es in Deiner NĂ€he eine Radtourenfahrt (RTF – das sind Ausfahrten von Vereinen mit Versorgungspunkten und unterschiedlichen StreckenlĂ€ngen) gibt und fahr mit. Und wenn Du eine Frau bist: Mach bei Frauenausfahrten mit! Denn die Herren der Schöpfung sind öfter mal – nun ja – eher kompetitiv unterwegs, sobald ein weibliches Wesen die Gruppe bereichert.

9. Mach Dich nicht verrĂŒckt mit Gadgets! Außer Du willst es unbedingt.

Fahrradcomputer, Brustgurt, Trittfrequenz? Alles ganz nett, aber am Anfang völlig unnötig. Gerade am Anfang sind die Daten, die Dir die Gadgets bieten, sowieso nicht wirklich aussagekrĂ€ftig. Wenn Du möchtest, fĂŒhre doch ein einfaches Trainingstagebuch, entweder per Hand, per App oder in Excel. Wenn Du natĂŒrlich ein Zahlenfreak bist und alles GANZ genau aufzeichnen möchtest: Hau rein. Lade Dir die App Strava herunter, kauf Dir einen schicken Fahrradcomputer, leg Dir einen Brustgurt um und analysiere, was das Zeug hĂ€lt. 🙂

10. Warte nicht, sondern mach es jetzt!

Stehen gerade noch viele „Abers“ und „Eigentlichs“ zwischen Dir und Deiner Rennradkarriere? Falsche Jahreszeit, eigentlich eh keine Zeit, niemand, mit dem Du fahren könntest und mit diesem Rettungsring möchtest Du ohnehin nicht in Radbekleidung gesehen werden? Nix da. Heute lassen wir die Abers und Eigentlichs links liegen – leg‘ einfach los! Du wirst es bestimmt nicht bereuen 🙂 Viel Spaß!


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Mehr Radsport-Tipps?

Hier gibt’s alle meine bisherigen Artikel, die Dir beim Einstieg ins Rennradfahren nĂŒtzlich sein können:

Viel Spaß beim Rennradfahren! 🙂

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11 Gedanken zu “Mit dem Rennradfahren anfangen: 10 Tipps zum Durchstarten!”