Legendäre Radfahrerinnen: 5 außergewöhnliche Frauen, die Du kennen solltest

An wen denken wir, wenn es um Radsporthelden und Rennradlegenden geht? Eddy Merckx, Miguel Induraín, Jacques Anquetil, Hugo Koblet, Fausto Coppi, Marco Pantani? Alles Namen, die jeder Radsportenthusiast kennt. Aber irgendwie fällt diese Liste der Legenden im kollektiven Radsportgedächtnis sehr männlich aus. Warum ist das so?

Nun ja, einerseits wurde Leistungssport allgemein und das Radfahren im Besonderen früh als Männersache definiert. Für Frauen galt es lange Zeit mindestens als unschicklich oder gar als ungesund, sich zu sportlich mit dem Fahrrad zu bewegen. Bei manchen „Rennen“ Anfang des 20. Jahrhunderts wurde oft nicht die schnellste, sondern die bestgekleidete Frau gekürt.

Radrennsport war in Deutschland bis 1967 verboten für Frauen

In Deutschland war es zwischen 1900 und 1967 laut der Statuten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) und dessen Vorgängerorganisationen für Frauen sogar verboten, Radrennsport zu betreiben. In der Abstimmung am 4. März 1967, in der dann endlich die Aufhebung des Verbots entschieden wurde, gab es zuvor Stimmen, dass der Antrag u. a. aus „ästhetischen Gründen“ abgelehnt werden solle.

Erfolgreiche Radfahrerinnen aus dem Ausland wurden nicht ernst genommen und als „radelnde Hausfrauen“ verspottet, deren Männer zu bemitleiden seien. Klar, dass da kaum Raum für weibliche Heldinnen bestand.

Die DDR war übrigens etwas früher dran mit dem Frauenradsport. Bereits ab dem Jahr 1951 fanden Radrennen für Frauen statt. Bis Radsport für Frauen im Jahr 1984 olympisch wurde, fristete der Frauenradsport jedoch auch dort ein wenig gefördertes Nischendasein.

Tour de France für die Legendenbildung

Die meisten der männlichen Radsporthelden erwarben ihren Status außerdem im Rahmen des bekanntesten Radrennens der Welt: Der Tour de France. Solch ein prestigeträchtiges Rennen gibt es für Frauen momentan nicht und hat es abgesehen von lächerlichen Derivaten in der Form auch noch nie gegeben. (Zeit wird’s! Die Gebärmutter fällt auch wirklich nicht nach 100 Kilometern raus, schwör!)

Das alles heißt aber nicht, dass es nicht auch Frauen gab und gibt, die unglaubliche Leistungen vollbracht und atemberaubende Geschichte geschrieben haben. Es wurde nur viel weniger über sie berichtet.

Damit wir alle zusammen unsere Liste der Radsportlegenden im Kopf erweitern können, möchte ich Euch einige außergewöhnliche Radfahrerinnen vorstellen, deren Geschichten es sich zu kennen lohnt. Glaubt mir!


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Tillie Anderson – von Sieg zu Sieg

Matilda Anderson Sjöberg, genannt Tillie, war eine bemerkenswerte Person. Ihr wurde ein starker Wille nachgesagt und das spiegelt sich in ihrer Rennbilanz wider. Außerdem setzte sie sich schon damals vehement für das Fahrrad als Transportmittel ein.

Tillie Anderson Team Thistle.jpg

Alice Olson Roepke / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

Sie wurde 1875 in Schweden in ärmste Verhältnisse geboren und wanderte 1891 in die USA aus. Mit Fahrrädern kam sie erst mit 18 Jahren in Berührung, schließlich war so ein Gefährt für Frauen zu dieser Zeit ohnehin maximal unschicklich.

Das hielt Tillie nicht davon ab, zwei Jahre lang auf ein eigenes Fahrrad zu sparen, darauf zu trainieren, sich eigene Bekleidung dafür zu nähen und direkt ihr erstes Rennen über 160 Kilometer in Rekordzeit zu gewinnen.

Kurz darauf startete sie als eine von wenigen Frauen bei Sechstagerennen und fuhr von Erfolg zu Erfolg. Während der Sixdays in Detroit stellte sie nebenbei sogar einen neuen Bahn-Weltrekord über 100 und 300 Meilen auf.

Tillie Andersons Rennbilanz ist beeindruckend: Sie startete bei 130 Radrennen und gewann nur sieben davon nicht.

Die Zeitungen konnten nicht genug von dieser Radfahrerin bekommen und schrieben ausführlich über ihre unglaubliche Fähigkeit, Stärke mit Taktik zu verbinden. Einige Magazine waren jedoch weniger beeindruckt und irgendwann wurde ein Bild von Tillies gut trainierten Beinen veröffentlicht, um die „schreckliche Wirkung“ des Radfahrens auf den weiblichen Körper zu zeigen.

Tillies Sportkarriere währte leider nur kurz, denn 1902 starb einerseits ihr Mann, der sie unterstützt hatte und andererseits wurden Radrennen für Frauen in den USA verboten. Das hielt Tillie aber nicht vom Radfahren ab.

Sie engagierte sich weiter für das Fahrrad, indem sie sich beispielsweise für Radwege in ihrer Wahlheimat Chicago einsetzte, sie engagierte sich außerdem in zahlreichen Organisationen, die das Ziel hatten, das Radfahren zu fördern. Tillie blieb in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterin – denn sie war außerdem eine der ersten Frauen, die ein Automobil steuerten.

Ihre außergewöhnliche Geschichte wurde sogar mit einem Kinderbuch gewürdigt: „Tillie, the Terrible Swede: How One Woman, a Sewing Needle, and a Bicycle Changed History„* von Sue Stauffacher.


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Alfonsina Strada – Bezwingerin des Giro d’Italia

Blackcat / Public domain

Der Giro d’Italia war 1924 noch härter als heute: Die zwölf Etappen gingen über bis zu 415 Kilometer – und das mit nach heutigem Standard ultraschweren und schwergängigen Fahrrädern mit nur einem einzigen Gang.

Ganz klar eine Männersache, oder?
Alfonsina Strada, geboren 1891 in der Emilia-Romagna, sah das anders.

Das hatte aber natürlich eine Vorgeschichte: Alfonsina Strada wuchs in einer Zeit auf, in der das Fahrrad eine wichtige Rolle bei der Emanzipation der Frauen spielte. Mit 10 Jahren lernte sie radfahren, mit 13 Jahren gewann sie ihr erstes Rennen. 1911 stellte sie sogar einen Stundenrekord mit 37 km/h auf – mit einem Rad, das mehr als 20 Kilogramm wog. Der Rekord hielt für 26 Jahre, bis eine andere Frau ihn brechen konnte.

Alfonsina wünschte sich ein Rennfahrrad als Hochzeitsgeschenk, was sie auch bekam – ihr Mann unterstützte sie glücklicherweise bei ihrer Radsportleidenschaft. Mit diesem Rad startete sie gegen den Widerstand der immer konservativer werdenden Gesellschaft und ihrer Eltern bei zahlreichen prestigeträchtigen Radrennen, beispielsweise der Lombardei-Rundfahrt, auch immer wieder gegen Männer, die sie auch gerne einmal hinter sich ließ.

Wie es dann genau dazu kam, dass sie auf der Startliste des Giro d’Italia 1924 stand, ist nicht ganz klar. Vielleicht war es ein Publicity-Coup der Veranstalter, vielleicht schrieb sie sich auch als „Alfonsin Strada“ ein. Die Veranstalter freuten sich jedenfalls bald über die ihr schon nach zwei Etappen zuteil werdende Aufmerksamkeit – sowohl in Form von Begeisterung als auch von Abscheu und Erniedrigungen ob ihrer vermeintlich unschicklich nackten, muskulösen und damit unweiblichen Beine.

Sie kämpfte sich durch die ersten Etappen, bei denen sie immer einige Männer hinter sich ließ. Ab der achten Etappe gab es einen Wetterumschwung: Es regnete in Strömen, die Straßen wurden immer schlechter und wie viele andere Teilnehmer stürzte Alfonsina mehrmals heftig.

Sogar so heftig, dass ihr Lenker brach, den sie mit einem Besenstil „reparierte“. Damit erreichte sie zwar das Ziel, aber wenige Minuten außerhalb des Zeitlimits. Sie wurde nicht mehr im offiziellen Klassement geführt, durfte aber weiterfahren, weil die Zuschauer von ihr so begeistert waren. Schließlich beendete sie den Giro außerhalb des Klassements 20 Stunden vor dem offiziell Letzten, nur 30 der 90 gestarteten Fahrer erreichten das Ziel.

Damit ist Alfonsina Strada bis heute die einzige Frau, die jemals an einer Grand Tour teilnahm.

Sie durfte nie wieder beim Giro starten, zeigte sich aber in den folgenden Jahren immer wieder stark bei verschiedenen Rennen. Der immer nationalistischere Zeitgeist sprach aber gegen sie: die vorgegebene Rolle der Frau war die der Mutter – nicht die der tollkühnen Sportlerin.

Alfonsina hielt sich als Attraktion auf Jahrmärkten und im Zirkus über Wasser, als Sportlerin konnte sie sich keinen Lebensunterhalt verdienen. Verehrt wird sie heute in Italien dennoch immer noch – es gibt Lieder, Bücher, Theaterstücke über sie. Eine echte Heldin eben.

Mehr über Alfonsina Strada:


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Billie Fleming – langjährige Rekordhalterin und Vorbild

Billie Fleming – geboren 1914 in London – war keine von denen, die schon als Kind radverrückt waren. Sie lernte erst mit 18 Jahren Fahrradfahren und war sofort begeistert davon.

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Eine Organisation namens „Women’s League of Health and Beauty“ sorgte zu ihrer Zeit für Aufmerksamkeit. Die Organisation setzte sich damals für die Gesundheit und Fitness von Frauen ein und trat eine regelrechte internationale Bewegung los.

Billie Fleming, die damals noch Dovey hieß, wurde davon mitgerissen und überlegte sich, wie sie selbst Frauen ermutigen könnte, auf’s Rad zu steigen und sich so fit zu halten. Das Ergebnis ihrer Überlegungen war eine Radfahrt durch Großbritannien, die ein Jahr lang dauern sollte.

Also kündigte sie ihren Job als Sekretärin und Schreibkraft und suchte sich Sponsoren (allein für Ihr Sponsoring durch die britische Schokoladenfirma Cadbury beneide ich sie übrigens ein bisschen – jeden Monat erhielt sie fünf Pfund Schokolade, damit sie in deren Werbespots auftrat. 😉 ). Ihren Sponsoren versprach sie, für ein Jahr lang jeden Tag zu radeln. Und das tat sie dann auch, beginnend am 1. Januar 1938: sie stieg jeden einzelnen Tag dieses Jahres auf ihr Drei-Gang-Fahrrad, trotz eines ziemlich harten Winters in England.

Jeden Tag ließ sie sich von Zeugen auf der Strecke auf einem Zettel bestätigen, wie weit sie geradelt war – diese Zettel schickte sie dann an den Redakteur eines Radsportmagazins, der die Informationen dann überprüfte und verifizierte. Sogar Billies Fahrradtacho wurde immer wieder von Experten auf Manipulationen geprüft.

Jeden Tag riss sie so durchschnittlich (!) ca. 130 Kilometer herunter, an manchen Tagen mehr als 300 Kilometer. Ohne Supportteam oder Versorgung von außen auf der Strecke. Sie hielt einfach bei Cafés oder Shops an, um sich zu verpflegen. Laut ihren Angaben übrigens mit nur einem einzigen Plattfuß während des gesamten Jahres.

Abends hielt sie dann öfter auch mal Vorträge in Fahrradläden oder in Sportclubs. Die Frau muss eine Energie gehabt haben…

I’d tell them how nice it was to ride a bike; it keeps you fit and doesn’t make any noise!

Billie Fleming – CyclingWeekly

Sie radelte 1938 damit die größte Distanz, die jemals eine Frau bis dahin innerhalb eines Jahres absolviert hatte: 47.600 Kilometer.

Ihr Rekord hielt unglaubliche 78 Jahre lang – bis Kajsa Tylen ihren Rekord mit einer Distanz von 52.000 Kilometern brach. Der Rekord hielt aber diesmal nur ein Jahr: Amanda Coker radelte im Jahr 2017 139.000 Kilometer und brach damit sowohl den Weltrekord der Frauen als auch der Männer.

Im Jahr 1940 stellte Billie Fleming noch einige Rekorde mit einem Dreirad auf (was aber den Dreirad-Club immer noch nicht dazu bewegen konnte, Frauen aufzunehmen). Und wer weiß, was sie sonst noch erreicht hätte, wenn nicht der Lauf der Geschichte dazwischengekommen wäre. Ihr Plan war es beispielsweise, die USA mit dem Rad zu durchqueren – aber das wurde durch den Weltkrieg verhindert.

Dass Radfahren fit hält, das zeigte sie wohl: Im hohen Alter von 100 Jahren starb sie im Jahr 2014 – bis kurz vor ihrem Tod gab sie sogar noch Interviews zu ihrem Meisterstück auf dem Rad und verfolgte die Tour de France und andere Radrennen im Fernsehen.


Beryl Burton – vom Gewinnen besessen

Nijs, Jac. de / Anefo / CC0

Beryl Burton wurde 1937 geboren und begann im Alter von 15 Jahren mit dem Radsport. Zu dieser Zeit lernte sie ihren späteren Mann und Amateurrennfahrer Charlie kennen, der sie ab dieser Zeit unterstützte.

Sie galt als eine Frau mit starkem Willen und Körper und als geradezu besessen vom Gewinnen. Das sorgte für viele Bewunderer und brachte ihr neben den Sporttiteln auch viele Ehrentitel ein, weckte aber auch viel Kritik – denn eine Frau, die so aggressiv kompetitiv ist? Unmöglich, fanden viele!

Beryl Burton setzte Maßstäbe – und das nicht auf den Frauenradsport begrenzt. Ihre Palmarès sind ellenlang, sie gewann mehr als 100 Titel, einige davon auch gegen Männer.

Sie dominierte die britische Rennszene über die beeindruckende Spanne von 30 Jahren und gewann trotz ihrer seltenen internationalen Rennauftritte sieben Weltmeistertitel – zwei davon auf der Straße, fünf davon auf der Bahn.

Sie gewann 72 nationale Zeitfahrtitel über Distanzen von 10 bis 100 Meilen, 12 nationale Straßenradmeisterschaften und viele weitere nationale Verfolger-Titel. Sie brach Rekorde über alle Distanzen, die teilweise 20 Jahre, einer davon sogar ein halbes Jahrhundert, standhielten.

Anything lads can do, I can do.

Beryl Burton, The Guardian

Ihr Meisterstück gelang ihr wohl 1967: da stellte sie einen 12-Stunden-Rekord auf, bei dem sie der Legende nach den männlichen Favoriten demütigte, indem sie ihm gönnerhaft ein Stück Lakritze reichte, während sie ihn überholte. Der Rekord, den sie an diesem Tag aufstellte, konnte für zwei Jahre auch von Männern nicht gebrochen werden.

Beryls Spezialdisziplin war das Zeitfahren. In dieser Disziplin konnte sie aber nie Weltmeisterin werden, denn diese Disziplin wurde für Frauen erst lang nach ihrer Karriere bei den Weltmeisterschaften erstmals ausgetragen: Im Jahr 1994. (Gar nicht so lange her, was?) Auch zu den Olympischen Spielen durfte sie nie. Denn 1984, als es endlich so weit war, war Beryl Burton bereits 47 Jahre alt und ergatterte keinen Platz im Olympiateam.

Beryl war so gut im Gewinnen, dass sie offenbar leider auch eine ziemlich schlechte Verliererin war. Als ihre eigene Tochter Denise sie 1976 bei der britischen Straßenradmeisterschaft schlug, konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihr auch nur zu gratulieren. Sechs Jahre später stellten sie jedoch zusammen einen 10-Meilen-Rekord auf dem Tandem auf, der Ärger war somit hoffentlich verflogen.

Ihr außergewöhnliches Leben endete so, wie man sich das als passionierte Radfahrerin vielleicht sogar wünscht. Auch, wenn das Ende mit 56 Jahren viel zu früh kam: Sie erlag einem Herzanfall im Jahr 1996 – während einer Trainingsfahrt auf dem Rad.


Jeannie Longo-Ciprelli – und sie fährt und fährt und…

Tour de Bretagne Féminin 2009 Jeannie Longo (3735614401)

ludovic from Guissény. (Bretagne, Finistère), France / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)

An dieser Frau kam über Jahrzehnte keiner vorbei und sie ist alles andere als unumstritten. Sie ist ein bisschen der Davide Rebellin des Frauenradsports. Beziehungsweise ist vielmehr Rebellin die Longo-Ciprelli des Männerradsports – nur ist er viel weniger erfolgreich als sie. Bei ihren Erfolgen kann nämlich nicht einmal Eddy Merckx mithalten.

Jeannies Radsportkarriere dauert schon mehr als 40 Jahre, immer wieder von Dopingvorwürfen begleitet. Die EPO-Ära ging auch am Frauenradsport nicht spurlos vorbei und Jeannie und vor allem ihr Mann und Trainer Patrice Ciprelli stehen im Ruf, alles – wirklich alles – für den Erfolg zu tun.

Aber sie drückte ihrer Generation (oder besser: ihren Generationen? 😛 ) eindeutig ihren Stempel auf und ist heute die erfolgreichste Rennfahrerin aller Zeiten. Während im Männerradsport Fignon, Hinault, Delgado, Induraín, Armstrong und Froome kamen und gingen, war Longo-Ciprelli immer da.

Mehr als doppelt so viele Siege wie der erfolgreichste männliche Radsportler, Eddy Merckx.

1278 Siege, 115 Rundfahrtsiege, 38 Weltrekorde, 59-fache französische Meisterin, 112 Medaillen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und französischen Meisterschaften.

Jeannie Longo-Ciprelli wurde 1958 in den französischen Alpen geboren und startete folgerichtig mit Wintersportarten in ihre Sportlerinnenkarriere. Trotz großer Erfolge im Skisport wechselte sie zum Radsport, den sie die nächsten Jahrzehnte prägen sollte und wurde bereits nach wenigen Monaten zum ersten Mal französische Meisterin. Seit den 80ern war sie stets bei der Wahl zur beliebtesten Sportpersönlichkeit in Frankreich weit vorne dabei als eine der wenigen Frauen.

Ihren letzten französischen Meistertitel im Zeitfahren errang sie 2011 gegen zahlreiche Frauen, die bei Longo-Ciprellis erster Olympiateilnahme noch nicht einmal geboren waren.

Dabei hatte sie 1989 (mein Geburtsjahr 😉 ) schon einmal ihre Karriere beendet. Das hielt sie aber zur zwei Jahre aus – danach stand sie unter spöttischem Lächeln ihrer jungen Konkurrentinnen wieder an der Startlinie, um auch die nächsten Jahrzehnte ganz vorne mitzufahren.

Jeannie Longo-Ciprelli fährt übrigens immer noch – zwar nicht mehr die ganz großen Rennen, aber wer ein bisschen Glück hat, findet sie bei dem ein oder anderen kleinen Zeitfahren und erlebt, wie sie nicht nur ihre Altersklasse 60-69 schwindlig fährt.


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Und was ist mit…

Die Liste ist natürlich bei weitem nicht abschließend und soll auch keine Rangfolge von Leistungen darstellen. Natürlich gab es noch viel mehr beeindruckende Radfahrerinnen und es gibt auch aktuell sehr viele tolle Radfahrerinnen, die sich sicherlich künftig in den Annalen des Radsports wiederfinden werden – vielleicht sogar irgendwann in der Hall of Fame der UCI, die momentan gerade einmal ZWEI Frauen aus dem Straßenradsport umfasst (37 Männer).

Behaltet diese tollen Frauen im Blick und informiert Euch über sie, damit Ihr sie künftig in einem Zug mit den männlichen Legenden nennen könnt! Ein paar Namen als Inspiration zum Weiterlesen und Weitergoogeln:

Marianne Vos, Ayesha McGowan, Amanda Coker, Fiona Kolbinger, Kittie Knox, Lizzie Deignan, Lael Wilcox, Pauline Ferrand-Prévot, Jean d’Arc Girubuntu, Judith Arndt, Hanka Kupfernagel, Ina-Yoko Teutenberg, Kristina Vogel, Miriam Welte, Hélène Dutrieu, Cecilie Uttrup-Ludwig, Trixi Worrack, Claudia Lichtenberg, Judith Arndt, Nicole Cooke, Annie Londonderry, Susanne Lindberg, Christa Luding-Rothenburger, Dame Sarah Storey, Connie Carpenter-Phinney, Laura Kenny, Maria Canins, Regina Schleicher, Annemiek van Vleuten, Katie Archibald, Jenny Graham, Sarah Hammond, Vera Hohlfeld, Seana Hogan, Lyli Herse, Gertrude Rodda, Tessie Reynolds, Audrey McElmury, Eileen Sheridan, Leontien van Moorsel…


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Carolyn Ott-Friesl

Seit fast 20 Jahren auf dem Rennrad unterwegs - nicht viel, nicht schnell, aber mit Leidenschaft. Seit 2014 Bloggerin auf Ciclista.net
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Helm* - Brille* - Bluetooth-Kopfhörer* - Radsportbekleidung* - Radsportcomputer*

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