Tipps, mit denen Dein Rennrad-Schlauch oder Rennrad-Reifen lÀnger hÀlt

Wenn man mit dem Radfahren anfÀngt, gibt es einige Tipps und Tricks, die man sich erst durch leidvolle Erfahrung oder im Austausch mit Erfahreneren aneignet. Der richtige Umgang mit den Fahrrad-SchlÀuchen und -Reifen gehört auch in diese Kategorie. Denn bis zum ersten Defekt fÀhrt man halt mal und geht einfach davon aus, dass das mit den Reifen und SchlÀuchen schon passt.

Tipps Rennrad Reifen Schlauch - Reifendruck

Es gibt ein paar Tipps, mit denen diese Verschleißteile lĂ€nger halten – das lohnt sich, denn immerhin kann man mit einem Satz neuer Rennrad-Reifen auch mal 100 Euro loswerden. Und vor allem beim Thema Reifendruck hat sich in den letzten Jahren richtig viel getan! Da lohnt es sich, auf dem neusten Stand zu bleiben.

Eine Anleitung mit praktischen Tipps, wie Du Deinen Schlauch oder Reifen wechselst, habe ich Dir ĂŒbrigens hier aufgeschrieben: Anleitung Schritt fĂŒr Schritt: Reifen oder Schlauch wechseln am Rennrad

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1. Nicht zu viel Druck im Schlauch oder Reifen

Viele, die zum ersten Mal mit Rennrad-SchlÀuchen zu tun haben, sind zunÀchst Àngstlich, zu viel Druck hineinzugeben. WÀhrend beim Autoreifen gerade einmal 2,5 Bar reichen, sollten es beim Rennrad-Schlauch mehr sein. Wie viel genau, kommt ein bisschen auf die Reifenbreite an, die heutzutage sehr unterschiedlich sein kann und auch darauf, ob Du Tubeless fÀhrst oder nicht.

FrĂŒher galt: Der Reifen muss so schmal wie möglich und so hart wie möglich aufgepumpt sein. Profis fuhren beim Zeitfahren sogar bis zu 12 Bar, allerdings waren das auch meist Schlauchreifen, die mehr Druck vertragen. Das ist heute ĂŒberholt – denn die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass mehr Druck nicht automatisch mehr Geschwindigkeit heißt. Viel mehr braucht der Reifen etwas FlexibilitĂ€t, um walken zu können, denn den perfekten Rollwiderstand haben wir nicht einmal auf der Radrennbahn.

In jedem Fall solltest Du vor dem Aufpumpen einen Blick auf die Angaben an den SeitenwĂ€nden Deines Reifens und der Verpackung Deines Schlauchs werfen. Dort steht, wie viel Druck die Produkte maximal vertragen. Auch fĂŒr die Felge gibt es Vorgaben, wie viel Druck mindestens oder maximal im Schlauch sein sollte. Diese Infos findest Du im Datenblatt Deiner LaufrĂ€der. Gerade bei heißem Wetter solltest Du diese Limits aber nicht unbedingt voll austesten.

Ich fahre mit der Faustregel „Körpergewicht / 10“ recht gut. Wer also 60 Kilo wiegt, pumpt auf 6 Bar auf. Prinzipiell sollte sich der Reifendruck aber in der Range von 6 bis 8,5 Bar bewegen, auch, wenn die Faustregel oben mehr oder weniger empfiehlt.

2. Nicht zu wenig Druck in den Schlauch oder Reifen

Wer zu wenig Luft in den Schlauch gibt, der muss einerseits mit einem grĂ¶ĂŸeren Rollwiderstand kĂ€mpfen, andererseits besteht dann auch die Gefahr sogenannter „snake bites“. Das sind Pannen, die passieren, wenn man ĂŒber eine Bordsteinkante o. Ä. fĂ€hrt und der Reifendruck so gering ist, dass die Kante bis auf die Felge durchschlĂ€gt. Das Resultat: der Schlauch ist durch und mit etwas Pech ist die Felge auch beschĂ€digt.

Wer mindestens 6 Bar in den Reifen gibt, kann solche DurchschlĂ€ge in der Regel vermeiden. Es gilt: je schwerer der Fahrer oder die Fahrerin, desto mehr Druck sollte in den Reifen. DafĂŒr bringt verringerter Reifendruck mehr Komfort bei unwegsamem GelĂ€nde, bspw. bei Kopfsteinpflaster. Allerdings sollte man auch mit genĂŒgend Druck im Schlauch scharfe Kanten wenn möglich umfahren und sich solche Abenteuer lieber fĂŒr die nĂ€chste MTB-Tour aufheben.

3. Die richtige Pumpe fĂŒr unterwegs und zuhause

Damit Du mit Deiner Pumpe einerseits genĂŒgend Druck in Deinen Schlauch oder Reifen bekommst und andererseits Dein Ventil nicht verbiegst, weil Du stĂ€ndig gegenhalten musst, ist es immer gut, die richtige Pumpe zu haben.

FĂŒr zuhause bietet sich eine gute Standpumpe* an. Unterwegs gibt es so einige Möglichkeiten, wie Du Druck in Deinen Reifen bekommst. Die neuste und wahrscheinlich bequemste Lösung sind kleine elektrische Minipumpen*, die einfach aufgeladen werden und meist zwei bis drei Mal einen Schlauch oder Reifen per Knopfdruck aufpumpen können.

Wer sich nicht zu schade ist fĂŒr etwas mehr Handarbeit, dafĂŒr nicht an Aufladen oder so denken möchte (da gehör ich dazu), kann eine kleine Minipumpe* mitnehmen. Die nimmt kaum Platz weg, wiegt wenig und kann nicht leer sein.

Die Lösung, die ich am wenigsten empfehle, sind CO2-Kartuschen*. Denn nicht ganz richtig angewendet, kann man auch mal eine Kartusche verschwenden, ohne dass der Reifen was abbekommen hat – und danach hat man MĂŒll und muss dran denken, wieder Kartuschen zu kaufen. Vorteil dabei ist, dass man schnell viel Druck aufbauen kann, das ist im Defektfall fĂŒr Tubeless wichtig.

4. RegelmĂ€ĂŸig Steinchen und Scherben aus dem Rennrad-Reifen pulen

Gerade im oder kurz nach dem Winter liegen furchtbar viele Steinchen auf den Straßen, Scherben findet man ja leider ganzjĂ€hrig am Straßenrand und auf Radwegen. Das alles bohrt sich nach und nach in Deinen Reifen, je lĂ€nger, desto tiefer und desto grĂ¶ĂŸer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann Dein Schlauch dran glauben muss.

Damit Deine Rennrad-SchlĂ€uche lĂ€nger halten, hat es sich bewĂ€hrt, mit einem kleinen Schlitz-Schraubenzieher regelmĂ€ĂŸig kleine Steinchen und Scherben aus dem Reifen herauszupulen. Dazu reicht es meistens, den Fremdkörper von einer Seite etwas anzuhebeln, dann springt er schon heraus. Vorsicht, dass das nicht ins Auge geht! Man glaubt gar nicht, wie viele von diesen gemeinen Steinchen sich in so einem Reifen verstecken können.

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5. Nach einer Panne die Innenseite des Reifens absuchen

Eigentlich ein sehr einfacher Tipp, aber gerade im Eifer des Gefechts oft vernachlĂ€ssigt: nach einer Panne solltest Du, noch bevor der neue Schlauch auf die Felge gezogen wird, noch einmal die Innenseite des Reifens durchsuchen. Es ist gut möglich, dass der Pannenverursacher, sei es Steinchen, Scherbe, oder – wie auf unserer Tour im Oman oft genug – eine Dorne trotz Schlauchwechsel noch immer im Reifen feststeckt.

Klar, da wird der neue Schlauch auch nicht sehr lange halten. Deshalb lieber ein bisschen Zeit nehmen und noch einmal prĂŒfen, ob der Reifen innen sauber ist, damit nicht nach wenigen Kilometern gleich wieder der Defektteufel zuschlĂ€gt.


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