9 Dinge, die Du wissen solltest, wenn Du Dich in eine/n Radfahrer/in verliebt hast
Wo die Liebe hinfällt… hat es Dich erwischt und Du bist verliebt in einen Radfahrer oder eine Radfahrerin? Tja, dann herzlichen Glückwunsch! Und gutes Durchhaltevermögen wünsche ich. Denn das wird garantiert nicht einfach – glaub mir, ich hab da Erfahrung.
Und dass ich selbst radfahre, hat es nicht immer einfacher gemacht mit dem besten Mann der Welt… Aber egal, ob Du selbst radelst oder nicht: Ein paar Dinge solltest Du wissen, wenn Du in eine/n leidenschaftliche/n Rennradfahrer/in verliebt bist.

1. Die Sache mit dem Essen
Wir waren erst wenige Wochen ein Paar, der beste Mann und ich. Er holte mich vom Bahnhof ab und seine Laune war so im Keller, dass ich dachte: Gleich sagt er mir, dass wir uns trennen sollten. Was habe ich nur falsch gemacht?
Nichts. Er hatte nur Hunger. Viel Hunger. Nach dem Essen war der Mann wieder der beste Mann der Welt. Glaub mir, Radfahrer/innen haben immer viel Hunger und können dann durchaus zur Diva werden. Ein Snickers zur rechten Zeit kann Leben retten. (Unbezahlte Werbung, echt.)
Auch gut zu wissen: Dein/e Partner/in kann essen. Viel essen. Du vielleicht auch – aber der Unterschied ist: Du wirst dick. Dein/e radelnde/r Partner/in nicht.
2. Die Sache mit den Beinen
Zuerst die gute Nachricht: Muskulöse Beine sind toll. Und sogar bei den rennradfahrenden Männern meistens rasiert, das macht muskulöse Beine noch viel toller, wirklich.
Die, hm, sagen wir, andere Nachricht: Die Beine haben Streifen. Je dunkler, desto besser. Finden wir Radfahrer/innen. Du vielleicht nicht, wenn Du zum ersten Mal mit ihm oder ihr ins Freibad gehst.
3. Die Sache mit den Radrennen
Was immer Du am Wochenende planst: plane um. Ab jetzt wirst Du Deine Wochenenden auf Radrennen verbringen. Und nicht nur das: Du wirst professionelle/r Betreuer/in. Und auch Deine Massagefähigkeiten werden ein ganz neues Niveau erreichen. Hinter jeder/m guten Radfahrer/in steht eine aufopferungsvolle Betreuung. Natürlich macht der Blumenstrauß nach der Siegerehrung alle Anstrengungen und Entbehrungen vergessen. Falls es einen Blumenstrauß gibt. 🙂
4. Die Sache mit dem Wintertraining
Du glaubst, im Winter wirds ruhiger, da kann man ja schließlich gar nicht radfahren? HA, auch im Wohnzimmer kann man Radfahren. Und schwitzen. Und keuchen. Und den Fernseher in Beschlag nehmen.
Google mal “Zwift”.
5. Die Sache mit dem Fahrrad oder äh – den Fahrrädern
Du denkst, dass ein Rennrad reicht und das in einen Keller oder gar eine Garage gehört? Nix da! Ein Rad ist ein vollwertiges Familienmitglied und hat durchaus Gefühle. Und es kann gut sein, dass das Rad auch im Schlafzimmer wohnen darf. Vielleicht sogar zwei Räder. Oder mehr. Viel mehr. (Psst, es werden auch nicht weniger im Laufe der Zeit!)
6. Die Sache mit der Sonntagsausfahrt
Wochenende. Ausschlafen, romantisches Frühstück ans Bett? Eher nicht. Wenn Du aufwachst, ist er oder sie vielleicht schon weg. Und nein – nicht zum Brötchen holen. Sondern bei der Gruppenausfahrt. Wie jeden Sonntag.
7. Die Sache mit dem Urlaub
Urlaub in Frankreich! Im Juli! Toll. Romantischer…
…Tour-de-France-Urlaub. Du glaubst doch nicht, dass Ihr wegen der guten Croissants nach Frankreich fahren wolltet, oder?
Ansonsten wird lustigerweise und total zufällig immer irgendwie ein Radmarathon in der Nähe Eures Urlaubsortes stattfinden. Egal wo. Solche SEHR zufälligen Chancen muss man natürlich nutzen und huch! Gerade das Fahrrad im Kofferraum gefunden, wusste gar nicht, dass das eingepackt war – so ein ZUFALL!
8. Die Sache mit dem Triathlon
Wenn Du Pech hast, wird Radfahren alleine irgendwann nicht mehr reichen und er oder sie wechselt zum Triathlon. Schwimmen, Radfahren, Laufen – Drei Sportarten und das bedeutet: Dreimal so viel Training und doppelt so viel Ausrüstung. Und Du dachtest, schlimmer kanns nicht werden 🙂
9. Die Sache mit dem Mitmachen
Vielleicht wirst Du auch infiziert vom Radvirus. Und das kann toll sein. Muss es aber nicht. Aber Du solltest zumindest ausprobieren, ob es toll wird. Denn wir Radfahrer/innen hoffen natürlich immer, dass Du uns vielleicht mal auf schöne Touren begleitest, Du einmal das Glücksgefühl erfährst, wenn Du einen Pass bezwungen hast und wir Dir dieses eine Rad kaufen dürfen, das wir schon lange für Dich im Blick haben. Außerdem hoffen wir natürlich, dass Du damit dann irgendwann Verständnis für uns hast. <3
Was sollte man noch so wissen, wenn man eine/n Radfahrer/in liebt? Schreibt es mir in den Kommentaren!
Mehr Radsport gefällig?
Bleib auf dem Laufenden und abonniere den Ciclista.net Newsletter – maximal einmal pro Woche in Deinem Postfach 🙂
Mehr Infos…
1. Meine Freundin hat schnell begriffen, daß ein voller Kühlschrank oder was leckeres kochen die beste Art ist, mich zu besänftigen. Punkt.
2. Selbst übelster Sonnenbrand muss toleriert werden. Schimpfen hilft nicht, allenfalls liebevolle Behandlung mit Creme.
3. Für Frauen gibt es oft einen Blumenstrauß. Oder ein wertvolles Kaffee-Service für die Aussteuer. Ein 3000,-€-Fahrrad wie bei den Männern wäre allerdings cooler, gerade in der Hinsicht, daß Frauen im Schnitt meist eh weniger verdienen -> Blumen für die Herren, Rennräder für die Damen!
4. Google auch mal “Sufferfest”, viel coolere Community als Zwift. 🙂
5. Beim Bodenseeradmarathon auf einen Schweizer Nationalfahrer getroffen. Erzählt, daß meine große Liebe, der orange Mr. Handsome, beim Bett hängt. Wer damit nicht klarkommt, kommt auch nicht in mein Bett. Seine Antwort: “Das ist doch mal eine sinnvolle Einstiegshürde.” <3 Einfach nur <3
Der ganze Rest: Triathlon ist nicht meins, das habe ich hinter mir. Sonntage – die Freiheit, zu machen, was ich will. Keine Kompromisse. Urlaub: mit oder ohne Fahrrad – der Radsalon ist fast immer zwingend dabei 😀
@Regine: Zwift mit Sufferfest zu vergleichen haut nicht wirklich hin. Zwift setzt halt auf das Multiplayererlebnis, was es von allen anderen Programmen unterscheidet. Deswegen boomt es auch so, weil man eben zusammen Trainings und Rennen fahren kann. Im Ansatz kann das Rouvy noch bieten, aber halt nicht so umfangreich.
…vergiss nicht die ganzen kollateralen Seiteneffekte, wie z.B. die Zeit die draufgeht, um übers Radfahren zu reden (immer) oder (noch intensiver), zu schreiben.
Wer auch Mountainbike fährt, ist nicht selten damit beschäftigt, dieses auch rechtssicher in den heimischen Wäldern zu betreiben, sprich: man hängt bei Stammtischen, Bürgersprechstunden u.ä. ab, um Anwesende davon zu überzeugen, das auch Mountainbiker nicht die Wurzel allen Übels sind.
Und wenn dann, nach Jahren ausdauernder Überzeugungsarbeit, Erfolg vermeldet werden kann, stehen sie oder er (also immer noch Mountainbiker) am Wochenende mit Hacke und Schaufel im Wald, um fahrfertige Linien in den dunstfeuchten Waldboden zu ziehen.
Kein T-Shirt mehr im Schrank, das nicht in irgendeiner Art auf das Lieblingshobby hinweist.
Und wie oft ist sie oder er tagelang nicht da, weil im Rahmen eines Ultra-Endurance-Bikepacking-Overnighters unbedingt im Wald geschlafen und gesch….. werden muss?
🙂
WIE LUSTIG! Im Schlafzimmer? Also bitte! 😀 Sehr sehr witzig!
“Du vielleicht auch – aber der Unterschied ist: Du wirst dick. Dein/e radelnde/r Partner/in nicht.”
Ich muss wohl doch mehr Rad fahren.
Pingback:Projekt Iron(wo)man. Recap Woche 42: Triathlon-Podcasts und der neue Mann an meiner Seite | Simone-Ines.de